Peitinger Chronik

Peiting ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau.

 

Umgeben von den Moränenhügeln Schlossberg, Kalvarienberg, Schnaidberg und Bühlach ist Peiting ein Ort, der sich trotz der Bevölkerungszunahme nach dem Zweiten Weltkrieg seinen bayerisch-dörflichen Charakter erhalten konnte. Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe sind außerhalb des Ortskerns in verschiedenen Weilern angesiedelt. Zur Gemeinde Peiting gehört auch die Siedlung Herzogsägmühle, eine Einrichtung der Diakonie.

 

[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Peiting (2012)]

 

Wappen: Wittelbachische Rautenwappen mit einem schrägen, roten Querbalken. Es war erst die vierte Wappenverleihung in Bayern an einen Ort. [mehr]


 

2. bis 4.

Jahrhundert

 

Die Villa rustica in Peiting ist ein römischer Gutshof der römischen Kaiserzeit. [1]

 

 

 

6. Jahrhundert

 

Der Ortsname leitet sich vermutlich von dem Adelsgeschlecht der Peutinger ab. Geschichtlich bedeutungsvoll ist der Ort als Stammsitz der hier einst ansässigen Welfen. [2]

 

 

 

1055

 

Die erste urkundliche Erwähnung Peitings als „neue“ Burg Peiting der hier ansässigen Welfen (Welf IV.), die Welfenburg befand sich auf dem Schlossberg und war Mittelpunkt aller Handlungen der Lechrainer Welfen. [2] [3]

 

In dem Zusammenhang des Burgbaus förderte der Welf IV. Bau einer großen, steinernen Kirche: Pfarrkirche St. Michel förderte. Im Laufe der nächsten Hundert Jahre wurde sie mehrmals umgestaltet: gotisch und Frührokkoko. Jedoch zählt sie aufgrund ihrer Ausstattung zu den "ärmlichen" Kirchen.

 

 

 

1191

 

Die Peitinger Welfenlinie starb aus. [2]

 

 

 

1348

 

Durch ein Erdbeben stürzte die Welfenburg teilweise ein. [2]

 

 

 

1438

 

Erhielt Peiting durch den bayerischen Herzog Ernst das Marktrecht. Die Stadt Schongau aber sah sich durch diese Herausstellung Peitings in „ihren Freiheiten beeinträchtigt“ und bat den Herzog, den Peitingern das Marktrecht wieder abzusprechen. [2]

 

Das Ersuchen wurde aber abgewiesen. [2]

 

Im selben Jahr verlieh Herzog Ernst Peiting dem Ort ein eigenes Ortswappen, das wittelsbachische Rautenwappen mit einem schrägen, roten Querbalken. Es war erst die vierte Wappenverleihung in Bayern an einen Ort. [2]

 

 

 

1455

 

Herzog Albrecht bestätigte den Peitingern das Marktrecht erneut. [2]

 

 

 

1490

 

Wurde das Peitinger Marktgericht mit der Stadt Schongau vereinigt. [2]

 

 

 

1580

 

Es gab erste Abbautätigkeiten von Pechkohle auf Peitinger Gebiet nachgewiesen. Wirtschaftliche Gewinnung erst 1922. [4] [5] [6] [7]

 

 

 

1632

 

Im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) wurde die Welfenburg von den Schweden vollständig zerstört. [2]

 

Im selben Jahr grassierte in Peiting die Pest („Flecktyphus“), bei der 400 Personen starben.

 

(Flecktyphus wird auch Kriegspest, Läusefieber, Läusefleckfieber, Lazarettfieber oder Faulfieber genannt; es ist eine Infektion, die durch Läuse, vor allem die Kleiderlaus, Milben, Zecken oder Flöhe übertragen wird. Die Bezeichnung Fleckfieber ist abgeleitet von einem Symptom der Erkrankung, einem rotfleckigen Hautausschlag. [8])

 

 

 

1650-1658

 

Bau der Kapelle Maria Egg. [9]

 

 

 

1737

 

Wurde die Kapelle Maria Egg zur Kirche vergrößert. [9]

 

 

 

 

 

Sowohl im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) als auch im Österreichischen Erbfolgekrieg (1740–1748) fielen feindliche Truppen über Peiting her, brandschatzten und plünderten es. [2]

 

 

 

1818

 

Wurde Peiting im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern eine selbstständige politische Gemeinde. [2]

 

 

 

1840

 

1.727 Einwohner [2]

 

 

 

1896

 

Wurde von H.H. Pfarrer Braun ein Mariengrotte erbaut (Nachbildung der Grotte von Lourdes) [10]

 

 

 

1900

 

2.361 Einwohner [2]

 

 

 

_14.02.1910

 

Wurde der Bau zum Baubeginn der Zugstrecke zwischen Peißenberg und Schongau genehmigt mit schließlich den Haltestellen Weilheim Peißenberg-Nord, Peißenberg, Hohenpeißenberg, Peiting-Ost und Peiting-Nord nach Schongau. [16]

 

 

 

1920

 

das Kohlebergwerk in Peiting errichtet. [11][6]

 

 

 

1939

 

5.495 Einwohner [2]

 

 

 

Nach 1945

 

Kamen 1.500 Heimatvertriebene als Flüchtlinge nach Peiting. [2]

 

 

 

1957

 

Hatte das Kohlenbergwerk Peiting mit 882 Bergleuten und 47 Angestellten seinen höchsten Belegschaftsstand. [11]

 

Im selben Jahr wurde die „Frau von Peiting, die den Namen „Rosalinde“ bekam, im Moor Weiter Filz gefunden. Sie ist im Mittelalter vermutlich im Wochenbett gestorben. [12]

 

 

 

1958

 

Erhielt das damals größte Dorf Oberbayerns erneut das formelle Marktrecht. [13]

 

 

 

1960

 

8.385 Einwohner [2]

 

 

 

1968

 

Das Bergwerk geschlossen. Es folgte eine kurze wirtschaftliche Krise. Schnell siedelten sich neue Betriebe an. [11]

 

 

 

1970

 

9.664 Einwohner [2]

 

 

 

1985

 

Zum Gedenken und Würdigung an die Opfer der Vertreibung wurde eine Gedenkkapelle erbaut. [14]

 

 

 

1987

 

10.319 Einwohner [2]

1991

 

10.814 Einwohner [2]

1995

 

11.382 Einwohner [2]

2000

 

11.834 Einwohner [2]

2005

 

11.924 Einwohner [2]

2010

 

11.848 Einwohner [2]

2015

 

11.334 Einwohner [2]

 

 

 

 

Quellenmaterial